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Das Lichterschauspiel in Lappland

Mit Kleinkind, Boot und Rucksack über den Inari-See
Lars in Lappland

Endlich Ferien! Unser Reiseziel, den Inari-See in Lappland, haben wir schon öfters bereist, und diesmal wollen wir es mit unserem „Eisbären" Lars, 17 Monate alt, versuchen. Wir wissen, dass es auf den Inseln nicht so kindgerecht zugeht. Aber das Naturexperiment können wir notfalls jederzeit abbrechen, falls es für unseren „Lütten" zu gefährlich wird.

Als Reisemittel wählen wir das Flugzeug, da es die schnellste Reisemöglichkeit für uns ist. Mit der belgischen Fluggesellschaft Sabena fliegen von Düsseldorf nach Helsinki, müssen aber einen Zwischenstopp in Brüssel in Kauf nehmen. Der Weiterflug erfolgt mit Finnair, wo Lars sogar ganz umsonst mitfliegen darf.

Und ehe Lars dreimal tief geschlafen hat, steht er plötzlich auf dem lappländischen Rollfeld von Ivalo. Den Mund hat er offen vor Staunen, als er zwei große Rentiere mit mächtigen Geweihen auf dem Parkplatz vor dem Flughafen stehen sieht. So etwas hat er noch nicht gesehen!

Mit dem Bus fahren wir nach Ivalo, wo erst drei Stunden später der Anschluss-Bus nach Inari abfahren soll, da heute Sonntag ist. Trotzdem haben einige Geschäfte geöffnet, so dass wir uns mit ersten Nahrungsmitteln eindecken können. Dick bepackt trotten wir - Petra mit Tragerucksack, darin Lars und einem kleinen Rollkoffer in der Hand und ich mit großen Rucksack auf dem Rücken, einen weiteren Rucksack vor der Brust und in unseren Händen Plastiktüten mit Lebensmitteln und Windeln – durch den angenehmen kühlen und feinen Regen der nordfinnischen Landschaft.

Irgendwann fährt der Bus zum Kirchdorf Inari ab, und irgendwann sind wir da. Wir quartieren uns in einer kleinen Blockhütte auf dem Campingplatz ein. Zum Zeltaufbau können wir uns nicht durchringen, weil die heimische  Wetterecherche uns einen kleinen Schrecken eingejagt hat. Denn der Wetterbericht auf der Internetseite des Finnischen Meteorologischen Institut berichtete nach einer langen Periode heißen Sommerwetters jetzt von Nachttemperaturen bis fast null Grad und tagsüber von um die zehn Grad mit schweren Schauern. So war es hier noch bis zum Wochenende, erfahren wir. Aber es soll wieder besser werden. Das können wir nur bestätigen, es sind jetzt elf Grad.

Nasse Füße

Beim Ordnen unserer Sachen fällt uns auf, dass wir für Lars nur Sandalen mit haben. Das ist uns beim Packen in der Sonne und 30 heimischen Plusgraden passiert. Jetzt hat unser Junge nasse Füße, und eine weitere Fahrt nach Ivalo steht an, weil es im Kirchdorf keine Kinderschuhe zu kaufen gibt. Der Junge hätte ja auch beim Packen was sagen können.

Am Nachmittag versuchen wir eine Wanderung zur Einödkirche Pielpajärven Eramaakirkko etwa 15 Kilometer nördlich vom Kirchdorf gelegen. Lars im Tragerucksack ist ganz schön lieb, aber auch ganz schön schwer. Nach etwa drei Kilometern geht von der asphaltierten Straße ein Wanderweg in Richtung Kirche ab. Nach wenigen hundert Metern stehen wir bis zu den Knien in Wasser und Schlamm. Uns wird klar, dass dies wohl der Skiweg für den Winter ist. Also zurück zur Straße und dann weiter bis zum Parkplatz. Von dort soll ein besserer Wanderweg zur Einödkirche führen.

Hier lassen wir Lars sich ein bisschen die Beine vertreten, damit wir wieder Kraft schöpfen können. Einige Kilometer haben wir jetzt zu Fuß geschafft, aber laut Karte müssen wir noch einige Kilometer mehr schaffen. Beim Zusammenaddieren der Gesamtkilometer springen mir als Lars-Träger die Rückenwirbel heraus, und eine Einödkirche ist nur eine Einödkirche, wenn man sie in Ruhe lässt, denke ich mir. In einem alten Buch habe ich auch noch schöne Fotos davon...

Feuriger Himmel

Am Abend stehen alle Camper schweigsam am Ufer des Inari-Sees. In nordwestlicher Richtung ist langsam die Sonne am Horizont hinter den schwarzen Baumreihen versunken. Die hohe grauschwarze Wolkendecke fängt immer mehr die gebrochenen Lichtstrahlen; das Grau wird zum wilden Gold, das sich zu einem tiefen Blau nach oben verändert. Je später es wird, desto dramatischer verwandelt sich das gelbe Gold zum feurigen Rot. Der Himmel brennt! Das Feuer reflektiert sich in dem kalten, glatten Wasser. Fasziniert von dem Gluthimmel sind alle, selbst Lars schaut unentwegt nach oben.

Einige Zeit später ist das Schauspiel vorüber, die Menschen verlaufen sich. Lars ist mittlerweile eingeschlafen, leise tragen wir ihn in die Blockhütte. Es ist fast Mitternacht, und es ist noch hell hier im August. Nur wenige Stunden wird es dauern, bis sich die Sonne wieder zeigt. Bis dahin herrscht helles Zwielicht.

Mit unserem lappländischen Freund Tapani Lappalainen haben wir alles klar gemacht. Er soll uns vom Campingplatz abholen und uns mit seinem Boot Ukko zu einer Insel namens Vaadinsalmi mit mökki, soutuvene und sauna (Blockhütte und Ruderboot und Sauna) hinfahren. Dort wollen wir für eine Woche unsere Robinsonade auf dem Inari-See verbringen.

Blockhütte und Sauna

Eine schöne Insel haben wir. Die Blockhütte besteht aus zwei großen Räumen, wobei einer die Holz gefeuerte Sauna ist. Bis zum Wasser sind es nur wenige Schritte, bis zum Trockenklo ist es wesentlich weiter. Hinter der Hütte ist „kinderfeindliches" Gebiet, überall liegen Bretter mit spitzen Nägeln herum, garniert mit vielen bunten Glasscherben und offenen Behältern mit Lösungsmitteln zum Pinselreinigen. Wir sind jedes Mal froh, wenn wir Lars am Geräteschuppen zwischen den Äxten und Holzscheiten entdecken und nicht in diesem gefährlichen „Antikindergarten".

Ein größeres Problem für Lars und uns ist die ungefähr einen halben Meter über den Erdboden gelegene hohe Veranda, die natürlich keinen Zaun hat, also komplett ungesichert ist. Mir als besorgter Vater dröhnt reichlich Adrenalin durch die Blutgefäße, wenn ich Lars dort lang laufen sehe. Petra dagegen vertritt die These, dass Lars, wenn er einmal dort heruntergefallen ist, sich dem Abgrund künftig mit größter Vorsicht nähern würde.

Bauz, wir sind erst ein paar Stunden in der Wildnis, und Lars kugelt wild die Veranda herunter. Dicke Kullertränchen folgen, in der weiten Seenlandschaft gellen seine Schreie über die nahen unbewohnten Inseln. Wir trösten ihn ganz herzlich, und wiederum Stunden später beim nächsten Sturz fange ich ihn gerade noch am Arm ab.

Um es vorweg zu nehmen, Lars ist den Rest der Zeit nicht noch mal von der Veranda gestürzt. Aber Respekt vor dem Abgrund hat er auch nicht bekommen. Ich denke, ich bin als Vater in den zwei Wochen um Jahre gealtert...

Die Kunst des Angelns

Tapani hat uns natürlich eine Angel mit gegeben. Meine Angelkünste konnte ich schon vor zwei Jahren auf dem Saimaa-See unter Beweis stellen. Als ich mit der Angel zum Ufer gehe, schmerzt mein linkes Handgelenk schon  merkwürdig. Aber das muss Einbildung sein...

Nach einer halben Stunde habe ich immer noch nichts geangelt. „Irgendwie beißen heute die Fische nicht.", sage ich zu Petra. Sie reißt mir die Angel mit den Worten aus der Hand : „Pass doch mal bitte kurz auf Lars auf." Dabei scheinen ihre Augen wirr und fanatisch aufzublitzen...

Während Petra angelt und in der Hütte sich langsam die Sauna erhitzt, kundschafte ich mit meinem Sohn das nahe Ufer aus. Überall sehen Lars und ich Ameisen, die kreuz und quer über die Insel ziehen. Wo ein Ameisennest sitzt, können wir an großen, dunklen kreisrunden Flächen erkennen, die ungefähr ein bis anderthalb Meter im Durchmesser sind. Die Ameisen selbst sind bis zu 15 Millimeter groß und haben einen roten Hinterleib. Lars ist ziemlich unbeeindruckt von den Insekten und knibbelt sie sich von seiner Haut herunter, wo sie sich mit ihren Zangen verbissen haben.

Auf der Insel wachsen Kieferbäume in allen Größen. An den vielen umgestürzten Bäumen können wir die Dicke des Erdbodens erkennen, die Humusschicht ist nur wenige Zentimeter dick, darunter ist grauer Fels. Die Erdschicht ist überdeckt mit Moosgewächsen, die wie ein federnder Teppich über die ganze Insel wachsen. Allerdings hat dieser „Teppich" viele Löcher und Spalten, so dass wir alle aufpassen müssen. Einmal tritt Lars in eine solche nicht sichtbare Spalte und verkantet sich mit dem Fuß. Aber mit unserer Hilfe kommt er sofort wieder frei.

Die Mitte der Insel bildet ein kleiner Berg - der höchste Punkt auf dem Eiland mit etwa zehn Metern, wo sich zum Ostende hin eine etwas niedrigere Erhebung anschließt. Die Länge der Insel schätzen wir auf rund 300 bis 400 Metern bei einer Breite von etwa 40 bis 50 Metern. Dabei wird die Insel zum Osten hin erheblich breiter, wobei der Fels treppenförmig zum Wasser abfällt.

Wilde Pilze und blaue Beeren

Überall wachsen Pilze, die wir mangels Kenntnisse aber besser stehen lassen (YLE-Radio berichtete in seinen deutschsprachigen RealAudio-Nachrichten vom 29. August 2001, dass in Finnland eine erhebliche Anzahl von Menschen mit schweren Pilzvergiftungen in den Krankenhäusern läge. Sie hätten Weiße Blätterknollenpilze irrtümlicherweise für Champignons gehalten. Vier von den Pilzkonsumenten schwebten in Lebensgefahr, bei mehreren Betroffenen sei sogar eine Lebertransplantation notwendig gewesen.). Im Bodengestrüpp wachsen auch viele kleine dunkle Beeren. Später erkennen wir, dass es sich zum einen um Blaubeeren, die jetzt reif sind, und zum anderen um Krähenbeeren handelt, die nicht so genießbar sind.

Beide Beerenarten lassen sich an der erbsengroßen schwarzblauen Frucht kaum unterscheiden. Diese harten und schwarzen Krähenbeeren sollen - wie oft im Gegenteil behauptet - ungiftig sein, so verrät es uns zumindest das DuMont-Buch über "Lappland" aus der Reihe "Richtig Reisen". Sie sind eher geschmacklos bis bitter, haben Kerne und lassen sich schwerer kauen als die saftigen Blaubeeren. Neben den köstlichen Blaubeeren finden wir auch die leckeren, kirschgroßen Multebeeren. Nur wachsen diese gelb bis orangefarbenen Früchte hier nicht so häufig wie die Blaubeeren.

Die Sauna ist fertig geheizt, die Temperaturen werden verglichen: Das Saunathermometer zeigt hundert Grad an, die Außentemperatur beträgt 15 Grad, und das Wasser im See messen wir mit 13 Grad. Jetzt fällt uns auf, dass wir die Handtücher auf dem Campingplatz vergessen haben. Improvisieren ist alles, wir trocknen uns mit unseren T-Shirts ab, die wir gerade tragen.

Auch Lars hat an der Sauna Riesenspaß. Zwar sitze ich wieder ängstlich wegen Nackedei Lars und seine schnell wechselnde Nähe zum glühenden Saunaofen wohl mehr aus Angst schwitzend auf den Holzplanken, aber meine Furcht ist unbegründet: Die heiße Hitze in Ofennähe wirkt wie ein Schutzwall.

Mutiger Lars

Selbst als Petra und ich uns in den See stürzen, steht Lars tapfer am Ufer und wartet, bis er von uns bis zur Hüfte in das Wasser getaucht wird. Zwar atmet er tief durch, aber im kalten Nass hat er nach der heißen Sauna richtig Freude. Danach steht er lachend dann am Ufer und freut sich über die kühlenden Wassertropfen, mit denen wir ihn nass spritzen.

Nach dem dritten Gang nehmen wir das erhitzte Wasser aus dem ebenfalls mit Holz gefeuerten Wasserofen und mischen es mit kaltem Seewasser. Mit Plastikkellen schütten wir uns das lauwarme Mischwasser über unsere Köpfe und waschen in dem Restwasser unsere Wäsche darin. In der noch heißen Sauna trocknen die Sachen schnell, vorausgesetzt die Türe ist einen Spalt offen, damit die feuchte Luft entweichen kann.

In den Saunapausen trinken wir heißen Pfefferminztee, den wir mit Inari-Wasser aufkochen. Das Wasser entnehmen wir an den Stellen, wo es in Bewegung ist. An den ruhigeren Stellen findet sich nämlich allerlei kleines Getier im Wasser. Während wir es wagen, das Wasser so zu trinken, bekommt Lars selbstverständlich nur abgekochtes Seewasser.

Kochen können wir in der Blockhütte auf einem alten Gaskocher. Aber meist machen wir das am Ufer an unserem Lagerfeuer, wo dann allerlei Töpfe, Teller und Tassen stehen. Auf den Holzbänken können wir uns prima ausbreiten, und das Essen schmeckt in der freien Natur doppelt so gut. Selbst Lars darf kleckern. Das ist für ihn spannend, das Feuer zu sehen und wie wir damit die Mahlzeiten zubereiten.

In der Hütte steht auch ein holzgefeuerter Ofen. Er dient uns als Abfallvernichter, Schuh- und Sockentrockner, Wassererhitzer und als Heizung. Während unseres gesamten Aufenthaltes pendelt die Lufttemperatur zwischen 15 Grad tagsüber und um die zehn Grad in der Nacht. Mit dem lodernden Hüttenofen sitzen wir gemütlich um den Holztisch und lauschen der Deutschen Welle auf der Frequenz 13780 Kilohertz, die heute zum vierten Mal ihre Sendung mit der aus den 50er und 60er Jahren bekannten Schlagersängerin Angèle Durant sendet.

Flinkes Wiesel

Je später der Abend, desto ruhiger wird der See. Bei absoluter Windstille spiegeln sich die Inseln im Wasser, ab und zu unterbrochen von den Bugwellen der Boote, die unsere Insel passieren. Am Ufer taucht ein kleines Wiesel auf, hüpft misstrauisch hin und her und verschwindet wieder so schnell, wie es gekommen ist.

Ukko, wir kommen...

Heute wollen wir der Insel Ukko einen Besuch abstatten. Mit dem Ruderboot trauen wir uns die sechs Kilometer Gesamtstrecke zu. Das Wetter ist schön, der Himmel blau und das Wasser ruhig. Lars sitzt mit kritischem Blick im Bug und kann kaum über den Rand der roten Rettungsweste schauen. Das Schaukeln ist ihm nicht so ganz geheuer. Nach einer gemütlichen Rudertour durch die faszinierende Inselwelt legen wir  später am Abend bei der Insel Ukko an. Mittlerweile ist ein flacher Steg angebracht worden, damit auch kleinere Boot am Westteil der Insel anlegen können. Das war 1997 bei meiner alleinigen Bootstour nicht möglich, und so musste ich damals den unbequemen, ungesicherten Aufstieg über die Ostflanke nehmen.

Lars ist inzwischen eingeschlafen, und wir bemerken, dass wir in unserer Ausflugseuphorie nicht an den Tragerucksack für Lars gedacht haben. Petra seufzt und nimmt den 13 Kilo schweren Schläfling in ihre Arme und trägt ihn über die Holztreppe 40 Meter in die Höhe. Ich selbst trage den Fotoapparat und bin bemüht, meine eingeschlafenen Beine die Stufen hinauf zu bekommen. Das ist für mich nicht ganz einfach, weil auf der linken Treppenseite kein Geländer angebracht ist. Als Linkshänder bekomme ich mit so etwas Simplen doch leichte Schwierigkeiten.

Übrigens sind wir nicht die Einzigen auf der Insel. Ein Fischerboot hat zeitgleich angelegt, und der Kapitän möchte seinen finnischen Angeltouristen den herrlichen Blick aus 40 Metern Höhe nicht vorenthalten. Doch sie bleiben nur kurz, dann sind wir allein auf der heiligen Insel, der alten Opferinsel der Seesamen, benannt nach dem Urvater Ukko.

Die Sonne geht unter, das Wasser liegt ruhig wie ein Spiegel, und Lars schläft tief und fest. Wir genießen den großen, weiten See und die wirkliche Stille. Eine Stille, die wir als Stadtbewohner gar nicht mehr kennen. Kein Ton, kein Geräusch ist in dieser Endlosigkeit zu hören. Die Wolken fangen wieder Feuer, doch in der tiefblauen Weite verliert sich der Himmelsbrand. Wir machen uns an den Abstieg, es wird merklich kühler.

Fischjagd

Lars schläft immer noch. Petra rudert, und ich werfe die Angel aus. Mit der Leine im Schlepptau döse ich vor mich hin, als ich plötzlich einen Ruck an der Angelleine spüre. Aufgeregt aber langsam rolle ich die Leine auf, und als ich den Fisch ins Boot befördern will, erzittert er in der Luft, kommt frei und plumpst zurück ins Wasser, Anglerpech.

Kurz bevor wir unsere Insel erreichen, zuckt die Angel erneut. Wieder Hektik und Spannung im Boot, aber Lars schläft immer noch. Diesmal ist es ein großer, dunkler Fisch. Doch kaum erreichen wir unsere Insel und wollen ihn an Land holen, reißt er sich auch los und verschwindet schneller als sein Schatten.

Weil es uns auf der Insel so gut gefällt, wollen wir länger bleiben. Wir geben Tapani über das Mobiltelefon Bescheid. Doch stellt sich uns ein neues Problem, wir haben nicht mehr genug zu essen. Petra kocht wieder Reis; das einzige, wovon wir reichlich mitgenommen haben. Aber auch Lars dreht mittlerweile den Kopf weg.

Pfannkuchen ohne Eier

Nachmittags versucht Petra mit dem Mehl im Schrank zu improvisieren: Pfannkuchen ohne Ei und ohne Milch, dafür aber rund. Eigentlich gelingt ihr das ganz gut, aber irgendwie ist es ein bisschen gummiartig. Ich schnappe mir einen verbeulten Topf und suche draußen nach Beeren.

Nach einiger Zeit habe ich den Topf mit Blaubeeren halb gefüllt. Gierig fallen wir drei darüber her, es schmeckt köstlich. Petra verteilt die restlichen Beeren auf die Gummipfannkuchen, die dann schon fast lecker schmecken.

Nach dieser Vitaminspritze fühlen wir uns viel besser. Intensiv beschäftige ich mich jetzt mit dem Angeln. Mit dem Ruderboot fahre ich stundenlang zwischen den Inseln her, hinter mir die Angel im Schlepptau. Doch absolut kein Fisch schnappt nach dem Köder. Entmutigt lasse ich mich von Petra ablösen. Auch sie kreuzt quer, gerade und schräg zu den Ufern, rudert durch tiefes, dunkles, flaches, helles Wasser. Wir angeln bei Regen; wir angeln bei Sonnenschein. Wir angeln, wenn der See ruhig ist; wir angeln, wenn er wild bewegt ist. Wir angeln bei Tag; wir angeln bei Nacht... Nichts! Wir fragen uns, ob im Inari-See überhaupt noch Fische sind.

Strategien des Hungers

Wir überlegen uns mögliche Ruderbootfahrten und Wandertouren über den See und durch die Wälder bis zum Kirchdorf Inari. Mit dem Ruderboot auf der kürzesten Strecke sind es ungefähr zehn Kilometer pro Strecke. Da wir für die drei Kilometer nach Ukko schon fast ein Stunde brauchten, so sind drei bis vier Stunden bis zum Dorf realistisch – vorausgesetzt das Wasser bleibt ruhig, es weht kein Wind, und das Boot geht nicht unter. Dazu kommt noch mal der Rückweg.

Selbst wenn der Fußweg durch die Wälder und Sümpfe einigermaßen passierbar ist, müssen für Hin- und Rückweg mehr als 30 Kilometer zurückgelegt werden, wobei auf dem Rückweg gut 20 Kilogramm zusätzliche Traglast dazu kommen. Wir können die Landkarte drehen und wenden, wie wir wollen, es wird nicht weniger am Kilometern.

Am nächste Tag rufe ich Tapani an, wir verhungern. Sofort kommt er am Vormittag vorbei, um mich mit der Ukko abzuholen, während Petra mit Lars auf der Insel bleibt. Den Supermarkt im Kirchdorf plündere ich, der Einkaufswagen ist übervoll, und hinter mir an der Kasse bildet sich eine lange Schlange. Dafür werde ich fast 900 Finmark los. Das Teuerste ist das Bier: sechs Dosen Lapin Kulta à 0,5 Liter kosten 75 Finmark, was ungefähr 25 Deutschen Mark entspricht. Aber auch die Vitamin-Brausetabletten – bei uns z. B. in deutschen Supermärkten für etwas mehr als eine Deutsche Mark zu haben – kosten hier im Laden sage und schreibe 21 Finmark = sieben Deutsche Mark! Aber dafür haben wir jetzt alles, was wir brauchen.

Tapani fährt mich wieder zurück, Petra und Lars rennen mir am Ufer entgegen. In der Blockhütte packe ich die Kisten aus, und Lars freut sich wie an Weihnachten. Endlich ist genug zu essen da, die Auswahl ist groß: Obst, Gemüse, Kartoffeln, Fleisch und ein paar Süßigkeiten... Jetzt geht es uns wieder gut! Das Angeln verliert an Wichtigkeit, zumal uns Tapani für Morgen zum Fischen eingeladen hat. Im See hat er einige Netze ausgelegt, die er mit uns einholen möchte.

Voller Tisch

Hurra, eine heiße Sauna und ein voller Tisch lassen uns toll entspannen. Wir sehen den Fischen beim Mückenfangen zu und essen uns dabei einen Apfel. Früh gehen wir schlafen, gegen Zehn abends liegen wir in den Betten. Die frische Luft, das leckere Essen und das finnische Dampfbad machen uns wohlig müde.

Heute wird es Fisch geben, nach der Vitaminspritze ein Eiweißschock. Tapani, seine Frau Pirjo und einer seiner vier Söhne holen uns mit einem kleinen Motorboot ab. Kreuz und quer hat Tapani schon am Vorabend seine Netze im See ausgelegt, die er mit farbigen Bojen markiert hat. Im ersten der sechs Netze ist aber kein Fisch. Tapani erzählt uns von der schlechten Angelsaison, da es zum Angeln zu warm sei. Der See habe sich zu sehr erwärmt. Letztes Wochenende war er mit einer Anglergruppe weit auf den See hinaus gefahren, und keiner fing einen Fisch, so erzählt er uns. Uff, Petra und ich sind erleichtert, also sind wir wohl doch nicht zu blöd zum Angeln.

Endlich Fische

Im zweiten Netz finden sich endlich einige Fische: Forellen (Brown Trout), Lachse und einige andere. Mit nahezu schlafwandlerischer Sicherheit und enormen Tempo bewegt sich Tapani mit seinen kniehohen Gummistiefeln zwischen Ufersteinen, Wasser und dem Boot hin und her. Die Fische kommen in ein Wasserbecken, und Lars ist total begeistert von ihnen. Er lacht, ruft und möchte die Fische anfassen. Er  klatscht in die Hände und wartet auf die Fische aus dem nächsten Netz.

Zurück auf der Insel bereiten die Frauen den Kaffee vor, Pirjo packt den mitgebrachten Kuchen aus. Wir Männer stehen am Seeufer, Tapani nimmt die Fische aus, reinigt und füllt sie mit groben Salz. Lars gibt dabei lautstarke Anweisungen und streichelt die ausgenommen Fische.  Tapani lacht und schenkt uns die Hälfte der Beute. Unterdessen bereite ich das Lagerfeuer vor, während Tapani den Räucherkasten mit Räucherholz füllt und einige Zuckerstücke beifügt. „For the color", sagt er mir. „Na ja", denke ich mir, „so bunt habe ich noch nie gegessen..."

Nach einer halben Stunde soll ich die Fische in dem Kasten kontrollieren. Wenn die Flossen leicht abstehen, ist der Fisch fertig geräuchert. Leider müssen die Drei wieder zurückfahren und können nicht zum Essen bleiben. Denn heute hat in Inari die Schule wieder angefangen, und die anderen Söhne kommen zur Mittagszeit nach Hause. Welche Umstellung nach zehn Wochen finnische Sommerferien.

Geräucherter Lachs

Petra, Lars und ich stürzen uns auf die leckeren Fische, die außen braun und fettig triefen und innen würzig und trocken schmecken. Lars ist ganz ungeduldig, bis Petra ihm die Gräten entfernt hat. Ihm - und natürlich uns - schmeckt es sehr gut. Wir sitzen um das lodernde Lagerfeuer, die Hände ölig und in den Nasen den intensiven Räuchergeruch. Leben in der Wildnis, so wie wir uns das vorgestellt haben, und Dank der Hilfe Tapanis jetzt auch machen können.

Den dicksten Fisch schaffen wir nicht mehr, und wir bewahren ihn im Backofen im Haus auf. Der Räucherduft füllt den Raum wie in einem Fischgeschäft. Immer wieder möchte Lars den Fisch im Backofen sehen und anfassen. Er hat miterlebt, wie ein Fisch gefangen, ausgenommen, zubereitet und gegessen wird - Naturschule Inari-See.

Das Ende der finnischen Sommerferien verändert auch den See. Passierten die letzten Tage immer ein gutes Dutzend Boote unsere Insel, so kommen jetzt höchstens zwei, drei am Tag vorbei. Auch etwas anderes macht sich bei leichtem Westwind bemerkbar. Wir glauben, den Straßenlärm der Landstraße zwischen Inari und Ivalo zu hören. Vielleicht werkeln aber auch Holzfäller in den Wäldern mit ihren Motorsägen herum.

Das Wetter ändert sich, Sonne, Wind und Regen wechseln sich ab. Mal liegt der See ruhig, und die Wolken spiegeln sich wie beim Tintenkleckstest; mal regnet es so stark, dass wir die gegenüberliegende Insel kaum noch sehen können. Zwischendurch überrollen uns Wolkenbänder, aus denen es regnet. Sie sehen aus wie riesige Kämme. Einmal erstreckt sich ein wunderschöner Regenbogen über den stillen See, der sich im glatten Wasser spiegelt. Ein gigantisches farbiges Rad scheint den See entlang zu rollen. Das Bild ist so schön, dass ich darauf verzichte, meine Kamera aus der Hütte zu holen.

Silbernes Rentier

Abends spielt Lars zwischen den Bäumen. Wir gehen raus, um zu sehen, wo er ist. Als wir ihn finden, sehen wir keine zehn Meter von ihm entfernt ein großes Rentier stehen. Mit seinem fast silbernen Fell und seinem großen, weißen Geweih scheint er Lars mit seiner roten Hose beim Spielen zu zuschauen. Als uns das Rentier erblickt, dreht es sich um und trabt gemütlich davon.

Eines Morgens liegt dichter Nebel über dem Wasser. Lars erkennt seine gewohnte Umgebung nicht mehr wieder, rennt staunend am Ufer entlang und starrt in das weiße, weiche Licht. Gegen Mittag lichtet sich der Nebel, und wir rudern zu der Insel gegenüber. Dort stehen die Bäume wie in einem Park, neben vielen Kiefern auch einige Birken.

Überall auf der Nachbarinsel wachsen Unmengen von Blaubeeren, mehr als bei uns. Und dabei passiert etwas merkwürdiges. Petra und ich pflückten Schulter an Schulter die blauschwarzen Beeren, die direkt neben einen großen, weißbraunen Pilz wachsen, der die Lamellen nach oben geöffnet hat. Plötzlich wird es uns taub im Mund, wie etwa bei einem Zahnarztbesuch. Etwas schummrig fühlen wir uns. Petra hat das Gefühl, sich übergeben zu müssen, und mir wird es richtig schwindlig. Nach etwa einer Viertelstunde geht es uns endlich wieder besser. Lars hat zum Glück keine von diesen Beeren gegessen. Das Taubheitsgefühl im Mund legt sich aber erst nach Stunden. Wir vermuten, dass vielleicht Pilzsporen auf diesen Beeren neben dem wahrscheinlich giftigem Pilz waren, die diese leichten Beschwerden bei uns verursacht haben.

Schneehühner auf 162 Metern

Heute wollen wir die Insel mit dem Namen Korkiasaari nördlich von uns besuchen. Sie ist wesentlich größer als unsere und hat im Süden einen Berg, den wir erwandern wollen. Allerdings regnet es, und die Luft ist voll von angenehmen Modergerüchen, die aus dem Erdboden hoch steigen. Einen Weg gibt es in diesem Urwald natürlich nicht. Die Karte weist den Berg mit einer Höhe von 162,8 Meter aus. Abzüglich der durchschnittlichen Seehöhe von 119 Meter bleiben uns noch exakt 43,8 Meter zu erklettern...

An einer Senke schrecken wir einen Schwarm  Schneehühner auf. Sie verfolgen uns aufgeregt und im großen Abstand die ganze Zeit bis fast auf den Gipfel. Sonst finden wir hier keine weiteren Anzeichen von Tieren.

Der Boden steigt sanft in die Höhe, so dass wir ohne Schwierigkeiten empor kommen. Lars wird auf Schultern getragen. Die dünne Erde am Boden ist sehr feucht. Ab und zu machen wir kleine Pausen, damit Lars sich die Beine vertreten kann.

Nach etwas mehr als der Hälfte an Höhenmetern gelangen wir an einen kleinen See, oder sollten wir besser große Pfütze sagen? Rund 20 Meter lang bei einer Breite von zwei bis drei Metern ist das Gewässer. Der Rand ist sumpfig, Fische können wir keine entdecken...

In der Nähe liegt eine umgestürzte Birke, wo wir etwa ein halbes Dutzend Champignons finden. Sie sehen aus wie die Wiesenchampignons auf unseren heimischen Märkten, nur riechen sie hier viel intensiver. Aber das Risiko ist uns zu groß, wir lassen sie besser stehen.

Gipfelsturm bei Regen und Nebel

Wir erreichen den Gipfel und sehen - kaum etwas. Um uns herum sind dichte, hohe Baumwipfel, die nur einen kleinen engen Blick auf den Inari gestatten. So viel hätten wir auch heute im Regen, Nebel und Dunst nicht sehen können. Dennoch können wir durch zwei Kiefern hindurch die schemenhaften Umrisse der eigenwilligen Form der Insel Ukko erkennen.

Auf dem höchsten Punkt liegt ein großer, würfelförmiger Stein, der mit kreisförmigen, grauen Flechten gesprenkelt ist. Diese Flechten zählen laut einem Reiseführer zu den anspruchlosesten Lebewesen überhaupt. Ihr Alter soll je nach Größe Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende betragen. Darauf setzen wir Lars, er ist jetzt 44 Meter über den See, immerhin der höchste Punkt in der näheren Umgebung (Es gibt noch mehr  Inseln mit höheren Bergen im See, wie wir der Karte entnehmen konnten. Die höchste Erhebung im See, die wir fanden, war auf der Insel Mahlatti mit 218 Metern verzeichnet. Dabei sind die Erhebungen an Land noch höher.).

Das, was uns hier positiv auffällt, ist, dass kein touristischer Unrat zu finden ist. Keine aufgeschichteten Steinmännchen zeugen von Touristen; auch gibt es keine Erinnerungsschriftzüge an den Steinen oder Holzschnitzereien in der Art wie „I was here 31.6.2000". Alles ist urwaldlich schön, nur der leise Regen ist zu hören und zu fühlen. Als ob wir die einzigen Menschen in Lappland wären...

Mittlerweile haben wir nasse Füße, da unser Lederfett aufgebraucht und das Schuhleder deshalb porös wie ein Schwamm ist. Das Wasser dringt praktisch ungehindert durch unsere Schuhe. Für den Aufstieg haben wir eine gebummelte Stunde gebraucht, jetzt nehmen wir einen kürzeren Abstieg. Der Naturpfad wird schmaler und steiler, die Füße nasser und schwerer. Und Lars sitzt auf den Schultern  und feuert uns an. Dabei werden wir wieder von den Schneehühnern begleitet, die uns immer noch aufgeregt beobachten.

Sauna und Sachen trocknen

Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir wieder unser gut festgebundenes Boot am Ufer. Bis zu unserer Insel sind es eigentlich nur wenige hundert Meter, allerdings ist die Strömung recht stark geworden. Wir müssen kräftig rudern, damit wir nicht abgetrieben werden. Nach diesem schönen Ausflug haben wir uns eine heiße Sauna verdient, während unsere nassen Wanderschuhe über den glühenden Küchenofen trocknen.

Tapani will uns von unserer Insel abholen. Er und seine Frau wollen uns dann zum Flughafen nach Ivalo fahren, wo mittags unser Flugzeug südwärts abheben soll. Dadurch haben wir einen Urlaubstag gewonnen. Sonst hätten wir um kurz nach sieben Uhr den Bus von Inari nach Ivalo nehmen müssen. Ein weiterer Linienbus wäre bis zu unserem Abflug nicht mehr gefahren. Wir hätten sonst die Nacht auf dem Campingplatz in Inari verbringen müssen, um dann um fünf Uhr morgens aufzustehen.

Am Abend zuvor kommt Tapani extra noch mal vorbei, um uns zu sagen, dass er uns Morgen eine Stunde früher abhole, da in den Morgenstunden ein starker Wind zu erwarten sei. Und bei hohem Wellengang kann er an unserer Insel nicht anlegen, da kein Steg für sein hohes Schiff da ist.

So stehen wir ab halb Acht fertig gepackt am Ufer. Tapani kommt sogar schon eine Viertelstunde früher, während noch ein laues Lüftchen weht. Er möchte auf Nummer Sicher gehen, um uns vor dem Sturm an Bord zu haben. Er wirft den Anker und kommt an Land gesprungen, um das Boot zu vertauen. Dann klettert er wieder an Bord, um den Anker fester zu spannen.

Sturm

Doch dann geschieht das Befürchtete, der Sturm bricht ganz plötzlich los - von einer Minute zur anderen. Petra, Lars und ich holen gerade die letzten Taschen zur Anlegestelle, da schreit Tapani: „Untie, untie – Sofort losbinden!" Der heftige Wind hat den See sofort zum Kochen gebracht. Die wilden Wellen drohen die große Ukko gegen die Insel zu drücken. Im Heck steht Tapani und versucht mit dem Anker die Balance zu halten, damit das Boot nicht mit der Breitseite gegen das Ufer kracht.

Mit aller Kraft werfen Petra und ich uns gegen den Bug und versuchen so, die Ukko von den Steinen wegzudrücken. Dabei rutsche ich in den See und bekomme nasse Füße. Es gelingt uns schließlich, die Leine vom Baum zu lösen. Wir brüllen zu Tapani hinüber: „Okay, okay!", während wir die Ukko gemeinsam weiter vom Ufer pressen. Nur wenige Zentimeter ist der schwankende Kiel vom harten Fels entfernt. Tapani springt zum Ruder, startet den Motor und fährt einige Meter rückwärts. Jetzt hat er genügend Zeit und Raum, den Anker einzuholen und die Ukko zu wenden. „I come back with another boat! – Ich komme mit einem anderen Boot zurück!", ruft er durch den starken Wind und verschwindet zwischen den Inseln.

Eine halbe Stunde später kommt er mit einem kleinen offenen Motorboot zurück. Problemlos kann er damit in unserer flachen Bucht anlegen. Es wird zwar etwas eng mit all‘ unseren Rucksäcken, aber wir müssen uns trotzdem beeilen, weil der Sturm stärker wird. Wir winken kurz unserer Insel zu, wo wir uns zwei Wochen gut erholt haben, und schon sind wir unterwegs zur Ukko, die sicher an einem Steg an einer Insel in der Nähe auf uns wartet.

Dadurch, dass der Sturm so plötzlich aufgekommen ist, haben wir über eine Stunde an Zeit verloren. Nur wenige Minuten fehlten, und wir wären sicher an Bord der Ukko gewesen.

Die Ukko fährt mit dem Wind nach Inari. Das Wasser bewegt sich wild schäumend, während dunkle Wolken tief über uns hinweg jagen. Lars darf sogar bei Tapani ans Ruder. Und so schippert uns unser kleiner „Eisbär" wieder heimwärts.

Nach einem leckeren Frühstück mit selbstgebacken Kuchen von Pirjo warten wir im Lappalainen’schen Haus im Kirchdorf den großen Regen ab, der so stark wie dichter Nebel ist - wir sehen nichts mehr.

Abschied

Am Mittag sind wir in Ivalo am Flughafen. Wir winken Pirjo und Tapani zu, bedanken uns und steigen in die blauweiße Maschine der Finnair. Und hier enden leider für uns die schönen lappländischen Eindrücke und für Lars ein großes Abenteuer.

Ach, so..., jetzt fragt die geschätzte Leserin und der geschätzte Leser: Wo sind denn bitteschön die vielen Mücken, die schon so vielen Lapplandreisenden den Urlaub vermiesten und zur Flucht veranlassten? Unsere Antwort: Wir hatten Glück, es waren keine Mücken mehr da...

 

Autor: Th. Bujack
Veröffentlichung und Verbreitung nur mit Einverständnis des Autors!

Alle Rechte bei der  NORDLANDSEITE, 2001

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Rast an einem Eiszeitgiganten

 

Die Einödkirche Pielpajärven Eramaakirkko, etwa 370 Jahre alt, nördlich von Inari gelegen.

 (Entnommen aus: Curt Biging, Inari - eine Lapplandfahrt, 1930)

 

 

Unsere mökki 

Oben hängen die Plastiktüten, worin wir Käse, Joghurt und Milch kühlen.  

 

Rund anderthalb Meter im Durchmesser ist dieses Ameisennest

 

Papa passt auf...

 

Giftig oder nicht, das ist hier die Frage

 

Vor der Sauna am Wasser...

 

... und nach der Sauna im Wasser

 

Noch ein kräftiger Schluck...

... und dann wird geschlafen

 

Ein wunderschöner Blick über den Inari-See von der Insel Ukko aus 

 

Hmmmh, leckere Blaubeeren

 

Lars schmeckt es!

 

Tapani und Lars holen die Fische ein

 

Lars ist ganz aufgeregt. Über dem Feuer liegt der Räucherkasten

 

Leckere geräucherte Fische

 

Wie ein Luftballon ohne Schnur - Lars im Nebel am Ufer

 

Lars will lieber Bonbons

 

Im dichten Regen fahren wir zu der Insel Korkiasaari 

 

Der Bergsee auf der Insel - oder ist es eher eine Hügelpfütze?

 

Geschafft, 44 Meter über den See 

 

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